Am Sonntagmittag ging es im letzten Duell der Hinrunde gegen SV Haspe. Mit nur drei Siegen kamen die Hagenerinnen als Underdog in die Halle. "Trotz dieser Tatsache mahnte ich unsere Ladies, das Spiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen", so Fohlmeister. Gesagt getan, denn Barmen startete ausgesprochen dominant in das Match und setzte mit 16:8 eine Duftmarke im ersten Abschnitt. Danach verloren die BTV-Damen kurzfristig den Faden. Die in den ersten zehn Minuten schön erspielten und verwandelten Fastbreaks als auch Würfe aus der Distanz gingen nun nicht mehr durch die Reuse. In der Konsequenz gelang Barmen in sechs zähen Minuten nicht an einen einzigen Punkt. "Die Verteidigung stand in diesem Abschnitt zum Glück dennoch, sodass die Hasper Damen zwar verkürzen, aber nicht in Führung gehen konnten", äußert Fohlmeister. Durch die Umstellung auf eine Zone gelang es die Gäste ins Straucheln zu bekommen, sodass diese Fehlpässe direkt in unsere Hände spielten, die Wuppertal dankenswert annahm und nun mit viel Tempo wieder erfolgreich im Schnellangriff verwandelte. So ging es mit 26:15 in die Halbzeit.
Während man sich im zweiten Viertel noch berappeln konnte, war der Korb im dritten Abschnitt wie vernagelt. Mit einem 6:0-Run legten die Gäste nun los wie die Feuerwehr. Viel zu ängstlich agierte Barmen hingegen auf dem Parkett. Anstatt mit Selbstbewusstsein zu verteidigen, sank man weit ab und ließ Haspe gewähren. Ähnlich sah es in der Offense aus. "Hier fehlte es total an Körpersprache und Selbstbewusstsein. So zogen wir gar nicht mehr zum Korb und warfen die Bälle aus der Halbdistanz viel zu hektisch weg", kommentiert Fohlmeister. In den letzten zehn Minuten berappelten sich die Barmer Ladies jedoch und zeigten Siegeswillen. Durch eine tolle und nun wieder auf den Füßen stehende Mann-Mann-Verteidigung eroberten sich die Gastgeber die Bälle, gingen mit Tempo nach vorne und verwandelten. Gleichzeitig hatte man die gegnerischen Center wieder besser im Griff und ließ weniger Punkte zu. Damit gewann der BTV am Ende mit 43:35.
"Heute schwankte die Leistung zwischen High End und einfallslos. Phasenweise powerten wir richtig gut in der Defense und kamen so an Fastbreaks, die über ein tolles Passspiel erfolgreich abgeschlossen wurden. Auch in der Set-Offense gelang der ein oder andere Durchstecker, den selbst ein Zuschauer hier und da wahrscheinlich gar nicht gesehen hat und überrascht von dem freien Lay-up war. Das war teilweise echt der Hammer! Dann gab es aber auch die Phase im zweiten und dritten Viertel. Hier waren wir zu einfallslos und haben die Verantwortung immer an den nächsten Spieler geschoben, sodass keiner mehr wirklich gefährlich auf dem Parkett war. Wenn wir diese Sequenzen noch ausblenden können, dann haben wir in den nächsten Duellen alle Optionen offen", resümiert Fohlmeister.


"In den ersten Minuten stand ich da und dachte nur... Was für ein geniales Team, das ich da habe!!!!", so Fohlmeister stolz. "Wir traten gegen Vorhalle an - eine Mannschaft bestückt mit zahlreichen ehemaligen WNBL-Spielerinnen und Leistungsträgern aus der Damen-Regionalliga und -Oberliga - und wir überliefen diese Mannschaft einfach." Der Barmer TV preschte mit einer solchen Intensität nach vorne, dass die Gäste buchstäblich nur zuguckten. In der achten Minute stand es absolut verdient 4:10 für die Ladies von der Wupper. Ärgerlich war in dieser Phase die Linie der Unparteiischen. "Normalerweise halte ich mich gegenüber den Schiedsrichtern zurück - Fehler passieren. Das ist menschlich und sie gleichen sich in der Regel auch aus. Aber an diesem Abend nahmen sie maßgeblich Einfluss auf den Spielverlauf." So hatten die Gäste bereits in der sechsten Minute Teamfouls und Vorhalle erhielt von da an für jedes weitere Foul - die wohl angemerkt grundlos gepfiffen wurden - Freiwürfe. Nur über diese Würfe kamen die Hagner Damen überhaupt im Duell an (10:9 für den BTV). Nach dem ersten Abschnitt hatte Barmen acht Fouls auf dem Konto - die Gastgeber hingegen noch kein einziges...
Vorhalle stellte im zweiten Viertel auf eine Zone um. Gegen diese taten sich die Wupper-Ladies etwas schwerer. Doch immer wieder erliefen sie sich schöne Fastbreaks und blieben so am Ball. Zur Halbzeit konnte man entsprechend erhobenen Hauptes mit 23:17 in die Kabine gehen. Hier motivierten sich die Spielerinnen noch einmal gegenseitig. Denn an diesem Tag war das Match aufgrund einiger Ausfälle ein ordentlicher Kraftakt.
Dieser Kraftakt wurde dann zunehmends größer. Denn in der 24. Minute verabschiedete sich Spielerin Nummer 1 mit fünf Fouls von der Partie. In der 30. Minute war es Spielerin Nummer 2 und in der 37. Spielerin Nummer 3. Die Bank wurde damit immer dünner, gleichzeitig durften die Gastgeber eher machen, was sie wollten - ein Foulpfiff kam doch recht selten (nach den gespielten 40 Minuten lag ein Verhältnis von 11:23 vor). Daher entstand in der zweiten Hälfte leider ein Bruch im Barmer Spiel, sodass das Match mit 50:26 doch recht deutlich an Vorhalle ging. "Es ist leicht, die Schuld für die Niederlage jemand anderem zuzuschieben, als sich an die eigene Nase zu fassen. Selbstverständlich hätte insbesondere unsere Quote aus der Halbdistanz höher sein müssen. Doch wollten die Würfe einfach nicht fallen. Wenn dann aber die Penetrations, die unsere Ladies stattdessen einsetzten, um an Punkte zu kommen, regelwidrig gestoppt, aber nicht gepfiffen werden, dann nimmt man doch größeren Einfluss auf einen Spielverlauf", so Fohlmeister verärgert. Beide Trainer waren sich am Ende des Duells einig, dass es ein schönes Spiel hätte werden können, zwei Anwesende dies aber gut zu unterbinden wussten. Denn auch der Trainer aus Vorhalle hatte sein Päckchen abbekommen und musste mit zwei Technischen Fouls die Halle verlassen.
"Ich habe schon länger nicht mehr so eine Linie erlebt, möchte aber zum Abschluss noch einmal auf das Duell selbst zurückblicken, denn das, was unsere Ladies an diesem Abend ablieferten, war einfach grandios und soll unter dem ganzen Ärger nicht untergehen. Seit Wochen stagnierte die Entwicklung des Teams. Doch das heutige Match brachte den erhofften Durchbruch. 40 Minuten spielten unsere Youngsters auf Augenhöhe mit einem Team, das definitiv mittleres Oberliganiveau hat. Hätten wir nur ansatzweise von außen getroffen, hätte es auch nochmal eine ganz andere Partie werden können. Damit sind wir endlich wieder auf dem richtigen Weg und freuen uns, diesen im neuen Jahr weiter zu gehen", resümiert Fohlmeister.
Damit wünscht die Damen 2 allen ein besinnliches Fest und einen guten Übergang in das Jahr 2020!